Dachgeschoß des Johann-Casimir-Baus
Hier fällt zunächst ein mächtiges Balkengerüst auf. Es handelt sich um das
„Sprengwerk", an dem zwei Stockwerke tiefer die Stuckdecke des
„Rittersaals" befestigt ist.
Die alten Turmuhren der ehemaligen Hainstädter Schule und der Höchster Kirche
sind zu sehen, der Weg vom Flachs bis zum fertigen Leinen wird aufgezeigt,
Werkstätten, wie die Perlmutt-Drechslerei, der Schneider, der Sattler, der
Schuhmacher, der Zimmermann und der Holzdrechsler sowie Wirtshausschilder und
andere Beispiele häuslicher Aktivitäten (Stricken, Backen) sind hier zu
finden.
Rittersaal
Der Rittersaal bietet den Besuchern eine höchst wertvolle Stuckdecke im späten
Renaissance-Stil.
Graf Johann Casimir von Erbach (1584-1627) hat dieses Haus als ein kleines
Residenzgebäude 1613 (Inschrift über dem Portal) errichten und den Festsaal
mit Bildern aus der antiken Mytologie ausstatten lassen. An der oberen Wandfläche
ist ein Zug von griechischen und römischen Göttern dargestellt. Die Decke ist
durch zwei Unterzüge dreigeteilt und enthält im Mittelfeld die Wappen der
Ahnen des Hausherrn. Je drei große Medaillons mit Sagengestalten aus der
Mythologie sind von vielen kleineren Einzelfiguren unterschiedlicher Aussage
umgeben. Das besondere dieser Stuckdecke ist, daß bei den Figuren Arme, Beine
und Köpfe oft vollplastisch gestaltet sind und wesentlich „lebendiger"
wirken als die üblichen flachen Reliefs.
Aus der Werkstatt des Rüstungsbauers Schneider aus Würzburg stammen die
originalgetreuen Nachbildungen von Ritterrüstungen und Hieb- und Stichwaffen.
Historische Fundstücke vom Breuberg, ein wertvoller Renaissance-Schrank und
eine Sammlung von Zinngeschirr sowie Kopien von Urkunden und Münzen ergänzen
die Ausstellung.